Deutschland kurz vor der Millionenmarke: BSW-Solar erwartet eine Million Stecker-Solar-Geräte noch im Juni

Deutschland steht vor einem wichtigen Meilenstein in der Energiewende: Der Bunde....
Deutschland steht vor einem wichtigen Meilenstein in der Energiewende: Der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) geht davon aus, dass noch im Juni 2025 die Marke von einer Million installierter Stecker-Solar-Geräte erreicht wird. Diese sogenannte „Balkonkraftwerke“ erfreuen sich in den letzten zwei Jahren rasant wachsender Beliebtheit – nicht nur bei Eigenheimbesitzern, sondern zunehmend auch bei Mietern und Wohnungsbesitzern.
Was sind Stecker-Solar-Geräte?
Stecker-Solar-Geräte, oft auch als „Balkonkraftwerke“ oder „Mini-PV-Anlagen“ bezeichnet, bestehen in der Regel aus einem oder zwei Solarmodulen, einem Wechselrichter und einer einfachen Anschlussmöglichkeit über die Haushaltssteckdose. Damit lassen sich bis zu 800 Watt elektrische Leistung direkt ins häusliche Stromnetz einspeisen, wodurch Haushalte ihren Stromverbrauch aus dem Netz reduzieren können.
Ein Boom getrieben von politischen Vereinfachungen
Der erwartete Sprung über die Millionenmarke ist laut BSW-Solar das Ergebnis mehrerer Entwicklungen:
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Regelvereinfachungen durch die Politik: Die Installation von Balkonkraftwerken wurde durch vereinfachte Meldepflichten, mehr Klarheit bei Netzanschlüssen und vereinfachte Normen (u. a. VDE-Richtlinien) erheblich erleichtert.
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Wirtschaftliche Anreize: Der Wegfall der Mehrwertsteuer auf PV-Produkte seit 2023, stetig sinkende Modulpreise und hohe Stromkosten fördern die Nachfrage.
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Technologischer Fortschritt: Die Geräte sind heute kompakter, effizienter und einfacher zu montieren als je zuvor. Viele Modelle bieten integrierte WLAN-Funktionen zur Verbrauchsüberwachung und sogar Speicherlösungen.
Kleiner Beitrag mit großer Wirkung
Obwohl ein einzelnes Stecker-Solar-Gerät in der Regel nur 300–800 W einspeist, summiert sich die Wirkung bei einem Millionenbestand:
„Balkonkraftwerke leisten inzwischen einen relevanten Beitrag zur dezentralen Energieversorgung. Sie sensibilisieren Verbraucher für ihren Energieverbrauch und schaffen Akzeptanz für die Energiewende“, erklärt ein Sprecher des BSW-Solar.
Nach Angaben des Verbands haben Mini-PV-Anlagen bereits im Jahr 2024 rund 0,5 TWh Strom erzeugt – eine Menge, mit der Hunderttausende Haushalte teilweise ihren Tagesbedarf decken konnten.
Trend zeigt weiter nach oben
Auch über Juni hinaus erwartet der BSW ein anhaltendes Wachstum. Der Verband rechnet mit einem weiteren Zuwachs von mehreren hunderttausend Geräten allein im zweiten Halbjahr 2025. Grund ist die weiter wachsende Nachfrage nach Energieunabhängigkeit, verstärkt durch geopolitische Unsicherheiten, hohe Energiepreise und ein wachsendes Umweltbewusstsein.
Ein zusätzlicher Schub wird von der geplanten Erhöhung der Einspeiseleistung auf bis zu 800 Watt erwartet. Aktuell liegt der Grenzwert vieler Installationen noch bei 600 Watt, doch neue Richtlinien sollen die Nutzung leistungsfähigerer Geräte ermöglichen.
Fazit
Mit dem Überschreiten der Millionenmarke bei Stecker-Solar-Geräten wird ein weiteres Kapitel in der Bürgerenergiewende geschrieben. Was einst als Nischenlösung galt, hat sich inzwischen zu einem breiten Verbrauchertrend entwickelt – mit realem Einfluss auf den deutschen Strommix und die öffentliche Wahrnehmung von Photovoltaik.
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